Hospizcafé für Trauernde
Dieses Angebot kann zur Zeit leider nicht stattfinden.
Trauernde sollen und dürfen sich die Zeit nehmen, ihre Trauer zu leben. Im Hospizcafé werden Menschen eingeladen, miteinander zu sprechen, gemeinsam zu weinen, zu lachen und neue Kontakte mit Menschen in einer ähnlichen Situation zu knüpfen.

Herzlich Willkommen im Hospizcafe für Trauernde!
Zwei Gäste des Cafes, Annemarie Schliefke und Heribert Wessel sowie Trauerbegleiterin Adelheid Windt, die das Cafe seit neun Jahren leitet, trafen sich mit Beate Bühner vom Kreis für Öffentlichkeitsarbeit zu einem Gespräch
Wie haben Sie von dem Hospizcafe erfahren und wie schwer war es, das Café zum ersten Mal zu besuchen?
Heribert: Ich habe in der Zeitung davon gelesen. Daraufhin habe ich mir den Bericht dazu auf der Homepage durchgelesen und den Entschluss gefasst, hinzugehen. Meine Frau ist im Juni 2014 verstorben. Es hat aber mehrere Anläufe gebraucht und bis Anfang 2015 gedauert, bis ich tatsächlich zum ersten Mal Gast im Cafe war. Ich habe vor dem Gebäude gewartet und beobachtet, welche Menschen hineingehen. Als ich sah, dass auch etliche Männer dabei waren, hat mich das noch mehr ermutigt. Umso erstaunter war ich dann, als im Hospizcafé überwiegend Frauen zu Gast waren. Es stellte sich heraus, dass die Männer wohl eine andere Veranstaltung im Haus besuchten. Da ich aber von Heidi Windt und den anderen Gästen sehr herzlich empfangen wurde, fühlte ich mich dennoch sofort gut aufgehoben und wohl. Ich war froh und stolz, diesen ersten Schritt geschafft zu haben. Es besuchen außer mir auch immer wieder andere Männer das Trauercafé.
Annemarie: Nachdem mein Mann im November 2015 verstorben ist, hat meine Familie mich auf das Hospizcafé aufmerksam gemacht. Außerdem habe ich in der Zeitung davon gelesen und fühlte mich direkt angesprochen. Im Januar 2016 besuchte ich zum ersten Mal das Cafe und hatte sofort das Gefühl, einen Schritt in die richtige Richtung gemacht zu haben.
Was ist für Sie das Besondere am Hospizcafé und welche Bedeutung hat es für Sie?
Annemarie und Heribert: Die persönliche Atmosphäre, die Gemütlichkeit und das Wohlwollen, das uns von allen entgegen gebracht wird, tun uns besonders gut.
Heribert: Ich möchte ein besonders Lob an Heidi Windt und ihre Kolleginnen, die sie im Cafe unterstützen, aussprechen: Jeder Gast hat hier Raum für seine Geschichte und wir behutsam begleitet.
Annemarie: Und jeder Gast hat seinen Anteil daran und kann sich einbringen.
Heribert: Mein Umfeld hat sich seit der Erkrankung und dem Tod meiner Frau verändert. Viele Dinge fallen mir im Alltag auch heute noch schwer. Da ist es ein gutes Gefühl, den Rückhalt durch die Treffen im Hospizcafé zu haben. Der zweite Sonntag im Monat ist daher ein fester Termin in meinem Kalender!
Annemarie: Auch in meinem Terminkalender ist das Hopizcafé eingetragen, das wissen auch meine Familie und meine Freunde. Es haben sich unter den Gästen auch Freundschaften entwickelt. Die Gespräche tun immer wieder gut, wir lernen viel voneinander, auch wieder das Lachen!
Heidi Windt: Ich leite das Cafe auch nach neun Jahren noch sehr gerne. Es ist ja ein offenes Angebot und es sind jederzeit neue Gäste herzlich willkommen. Jeder, der ins Cafe kommt, bringt seine ganz eigenen Erfahrungen, Fragen und Sorgen mit. Meine Gäste bestimmen, worüber wir sprechen, ich mache keinerlei Vorgaben und jeder entscheidet, was er preisgeben möchte. Selbstverständlich wird absolute Vertraulichkeit gewahrt.
Was können Sie anderen Trauernden raten?
Heribert und Annemarie: Auch wenn es nach dem Tod eines nahestehenden Menschen sehr schwer ist, so tut es besonders gut, mit Menschen zu sprechen, die Ähnliches erlebt haben. Da ist das Hospizcafé ist ein sehr gutes Angebot, was uns geholfen hat, den Alltag wieder besser gestalten zu können.
DANKE für das offene Gespräch und das Vertrauen!

Gerne können Sie auch das Anmeldeformular für das Hospizcafé nutzen und uns eine Nachricht zukommen lassen. Mit dem rechts gezeigten Button erreichen Sie das Anmeldeformular!